Häufig wird Permanent Make up oder Microblading als Zusatzservice angeboten. Das Hauptaugenmerk liegt weiter auf Kosmetikbehandlungen oder Nageldesign und erst wenn eine Kundin Interesse zeigt, wird zusätzlich ein Permanent Make up angeboten. Aus meiner Sicht entstehen hier zwei Probleme.

Das erste Problem liegt darin, dass jeder Mensch den Fokus für 100%ige Bestleistungen nur auf ein, maximal zwei Themenfelder legen kann. Premium Ergebnisse entstehen also nur, wenn wir den Hauptteil unserer Arbeit mit einem speziellen Themenfeld verbringen. Wenn wir hingegen zehn verschiedene Behandlungsmethoden anbieten, können wir nur 10 % Fokus auf jede einzelne Behandlungsmethode legen. Gerade wenn es um Weiterbildung und den eigenen Anspruch immer besser zu werden geht, übersteigt diese hohe Anzahl an Themen unsere Kapazität. Die Folge ist stetige Überforderung oder aber weniger perfekte Ergebnisse.

Das zweite Problem liegt darin, dass die meisten permanent Make up Artists nicht erkennen, wie viel Potenzial in diesem Business liegt. Im Vergleich bringen die meisten kosmetischen Behandlungen gerade mal 25% des Umsatz von einem Permanent Make up und das bei gleicher Arbeitszeit. Gerade jetzt, in Zeiten steigender Kosten und Inflation arbeiten viele Kolleginnen in der Kosmetik noch härter, um ihr Geschäft am Leben zu halten.
Dabei wäre der Fokus auf Permanent Make up die Lösung. Die Arbeit von meinem Team und mir ist nicht nur sehr kreativ, wir helfen zudem vielen Menschen, ihr Selbstwertgefühl zurück zu erlangen. Mit ausreichend Profiwissen, wenn es um die Feinheiten für langfristig perfekte Ergebnisse geht, können wir uns ein florierendes Business durch viele Weiterempfehlungen und gute Bewertungen aufbauen.
Ich kann mich noch gut an meinen Beginn erinnern, vor 14 Jahren, als ich die Kosmetik komplett aufgegeben habe. Ich denke, ich habe nicht einmal selbst daran geglaubt, dass ein reines Permanent Make up Business genügend Umsatz bringt, um meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Heute ist es so, dass der Umsatz auch meinen Mitarbeiterinnen ein gutes Gehalt sichert und wir beständig weiter wachsen.
Dafür war es aber auch nötig, unzählige Schulungen, Messen und Konferenzen zu besuchen. Mir ein Mentor zu suchen und mich einem starken Business Netzwerk anzuschließen. Der Weg war hart und lang und nicht nur einmal hab ich mir gewünscht, das Ganze abkürzen zu können.
Würde ich es heute noch mal genau so machen? Vermutlich ähnlich, doch heute würde ich mir direkt Hilfe aus unserer Branche suchen. Die Communities wachsen immer weiter und damit zum Glück auch die Akzeptanz, nicht immer alles alleine schaffen zu müssen.

Bis ganz bald!

Ihre Melanie Zöttl